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Israel hoffe auf den Herrn, der ist ihre Hilfe und Schild


Dr. Herbert Hillel Goldberg

Eine Aufforderung aus Psalm 115, 9 ist die Überschrift. In derselben Hallel-Reihe lesen wir: „Es ist gut, auf den Herrn vertrauen und nicht sich verlassen auf Fürsten“ (118, 9).

Wo unsere Freunde stehen, bewies sich wieder am 29.12.2012, als die von Araberstaaten dominierte UNO beschloss, den Status „Palästinas“ aufzuwerten, die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) künftig als Beobachterstaat zu führen. Von 193 Mitgliedsstaaten hatten 138 dafür und nur 9 dagegen gestimmt, während 41 sich der Stimme enthielten. Unter den 41 könnten weitere dafür gewesen sein. Dass der Beschluss einen Widerspruch zu der „Declaration of Principles“ des Oslo-Abkommens von 1993 zwischen Israel und den Arabern Israels erzeugte, bedeutete nichts. Aber wann müssen Muslime schon ihre Verträge halten! Das zeigt, wo Israel heute steht. Ich erinnere mich an die Aussage des ehemaligen Bürgermeisters Ed Koch von New York, dass die UNO „ein Abgrund des Antisemitismus“ sei. Vielleicht wäre es für Israel jetzt an der Zeit, sich auch als „Stimme in der Wüste“ aus diesem Heuchlergremium zu entfernen.

Auch die EU handelte schockierend: Als Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu erklärte, dass er erlauben würde 3000 neue Wohnungen in Jerusalem und Vororten (also in Judäa) zu bauen, ärgerten sich etliche mit Israel „befreundete“ europäische Staaten so sehr, dass sie die israelischen Botschafter zu sich bestellten, um Opposition dagegen auszudrücken. Wen würden wohl Deutschland, England, Frankreich oder die USA fragen müssen, um in Berlin, London, Paris oder in Washington zu bauen?

Dass zur gleichen Zeit der Präsident der PA Mahmoud Abbas (Führer der Fatah) und Khaled Mashaal (Chef der Hamas-Terroristenorganisation) erklärten, dass sie jede Zollbreite des Landes vom Jordanfluss bis zum Meer fordern und der Judenstaat nicht existieren darf, erwirkte keinen Protest der Nationen. Solches Schweigen unserer Freunde gleicht für Israel einem Messerstich in den Rücken!

Über Israels Kopf hinweg will man auf urjüdischem Boden einen neuen Nachbarstaat gründen, und das soll dann Frieden bedeuten? Wo bleibt da alle Logik? Und werden die Europäer, Amerikaner oder wer wohl diesen Staat ernähren, finanzieren?

Die berühmte Utopie der letzten 20 Jahre, dass auf dem Überbleibsel von 20 %, das Israel noch hat, 2 Staaten Seite an Seite in Frieden leben sollen, hat weder historische, rechtliche noch wirtschaftliche Begründungen oder Existenzmöglichkeiten aufzuweisen.

1.) Palästina ist ein falscher Name für diese eigentlich rund 110.000 qkm, die nach Entscheidung des Völkerbundes von 1920 wieder Israel sein sollten. Der römische Besatzer Kaiser Hadrian hatte dem Gebiet, um Israel und Judäa auszulöschen, im 2. Jahrhundert diese Bezeichnung gegeben. Das bedeutete Philisterland, in unlogischer Weise eine Anspielung auf ein damals schon seit Hunderten von Jahren ausgestorbenes Nachbarvolk der Israeliten.

Durch eine ebenso unlogische Anmaßung der britischen Mandatsmacht, die das Gebiet nach dem ersten Weltkrieg ab 1918 verwaltete, entstand ein künstlicher Palästinenserstaat (Trans)-Jordanien auf 80 % davon. Obwohl die noch restlichen 20 %, das sind Judäa, Samarien, die Golan Höhen und Gaza, nun wirklich dem jüdischen Volk gegeben werden sollten, verhinderten die Briten dies bis nach dem Holocaust.

Nun ist das jüdische Volk heimgekehrt in sein über 3000 Jahre altes Landgebiet, auf dem auch  ständig Juden wohnten. Die historische Verbindung der Juden zu ihrem Erbland ist nicht nur biblisch begründet, sondern auch durch internationales Völkerrecht bestätigt worden. Man kann nicht auf demselben Boden einen andern Staat gründen und als Resultat Frieden erwarten. Und die ganze Zeit über beachteten nur Juden Jerusalem als die Hauptstadt ihrer Heimat.

2.) Palästinenser gibt es auch nicht. Dennoch bezeichnete man die Juden so, die hier unter britischer Besatzung wohnten, und sogar oft Juden in andern Ländern (ich hörte es in Polen während meiner Kindheit). Der Name wurde auch von einem jüdischen Krankenhaus und einer  Zeitung (The Palestine Post, die später The Jerusalem Post wurde) geführt. Die hier wohnenden Araber, die zum größten Teil Einwanderer aus den arabischen Nachbarländern waren, lehnten diese Bezeichnung als zionistischen Ursprungs ab.

Erst seit 1967 eigneten Araber sich den Namen Palästinenser an und blufften die Welt, Nachkommen der Philister zu sein. Sie waren und sind Araber, haben keine eigene Sprache, Religion oder irgendwelche separaten Eigenschaften von denen, woher sie gekommen sind; viele ihrer Familienverwandten leben weiterhin in diesen Ländern. Sie erfüllen keine der notwendigen Grundbedingungen einer sich kennzeichnenden eigenen Nation, sie sind ein erfundenes, imaginäres Volk.

3.) Anerkennung. Keine 2 Staaten können in Frieden nebeneinander gedeihen, ohne die Existenz gegenseitig anzuerkennen. Die Hamas, die jetzt in Gaza herrscht, hat in ihrer Satzung einen Paragraphen, dass sie Israel nie anerkennen wird und Israels völlige Vernichtung zum Zweck hat. Mahmoud Abbas, Leiter der Palestine Liberation Organization (PLO), die einen Teil Judäas und Samariens besetzt hält, nämlich als PA, hat ebenfalls wiederholt gesagt, dass er Israel nie anerkennen wird.

Wie kann man sich da wohl ein friedliches Nebeneinander vorstellen? Was geschah, als Israel 2005 den altisraelischen und während Jahrzehnten neu bebauten Gazastreifen den Arabern überließ, um des ersehnten Friedens willen? Die Antwort war jahrelanger Beschuss mit eingeschmuggelten und auch dort hergestellten Raketen und Granaten. Die Begründung eine Lüge, die die ganze Welt kennen sollte: Israel besetzt „arabisches Land“. Der Stab wurde umgekehrt. Dass unter anderem Israels Heiligtum, der Tempelberg, vom Islam besetzt ist, sagt niemand.

4.) Anerkennung eines weiteren künstlichen Staates? Wie stellt die Welt sich das vor? Was wird Israel da zugemutet? Ein bestehender palästinensischer Staat Jordanien wurde von Israel anerkannt. Es erfolgte gegenseitige Anerkennung. Zwei Drittel von Jordaniens Einwohnern sind auf einschließlich altisraelischem Boden domizilierte „palästinensische“ Araber (der Rest besteht aus Beduinen, wie auch der König Abdullah Hussein). Aber einer weiteren neuen Selbsterfindung, die ungerechterweise noch von der EU, den USA und (natürlich!) von der UNO gefördert wird, beizupflichten? Unter weiterer Fortgabe israelischen Bodens? Und das ohne Verhandlungen, das heisst, ohne Israels Stellungnahme. Und Verhandlungen wollen die andern auch nur, wenn Israel im Voraus allen Forderungen zusagt – was dann irgendwelche auch von Israel zu fordernde Bedingungen überflüssig macht.

Man könnte auch fragen, welche Logik darin bestünde, mit einem Menschen wie Abbas zu verhandeln, der allen früheren Verhandlungsmöglichkeiten auswich und zudem den Holocaust verleugnet? Ein solcher Verhandlungspartner nennt die Juden ja Lügner.

5.) Welche Grenzen will die Welt? Da hört man stets das Sprüchlein „nach den Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt“. Jene Waffenstillstandsgrenzen gehen quer durch  Israels Herzland. Und der so genannte Teilungsplan der UNO von 1947 (Resolution 181) erhielt nie Rechtsgültigkeit, wurde nicht ratifiziert. Alle Araberstaaten lehnten ihn ab, auch die in dem „palästinensischen“, also auf israelischem Gebiet wohnenden, Araberführer. Warum? Weil sie dann auch Israel, und wenn auch auf noch so kleinem Stückchen Boden, hätten anerkennen müssen – und das ist ja gegen die Ideologie ihrer politischen Welteroberungsreligion. Nach den Satzungen der UNO kann die Generalversammlung nur Empfehlungen vorlegen; rechtskräftige Entscheidungen kann nur der Weltsicherheitsrat machen. Aber zu so einer Entscheidung (Ratifikation) kam es nicht, denn die arabischen Staaten beschlossen 1948, durch einen Angriffskrieg selbst zu entscheiden. Sie wollten den nur einen Tag alten Staat Israel vernichten, die Juden ins Meer treiben. Dadurch fiel der ohnehin für Israel äußerst ungerechte Teilungsplan unter den Tisch. Die Resolution 181 besteht nicht mehr, und es wäre absurd, nach 65 Jahren eine Stillgeburt auferwecken zu wollen.

Braucht man einen neuen Staat auf genau dem israelischen Überbleibsel, wenn die Araber bereits an 650 Mal so viel Land besitzen wie die Juden? Wir wissen jedoch, dass der Widersacher Gottes IHN kopieren und der Menschheit Zweifel einflößen will. Zum Beispiel: Als Moses mit seinem Stab Wunder vor Pharao tat, „da forderte Pharao die Weisen und Zauberer; und die ägyptischen Zauberer taten auch also mit ihrem Beschwören“ (2. Mo. 7, 8-13.22; 8, 2-3.13-14). Weil aber Gott eingriff und sein Volk siegte, können Bibelleser heute Gottes Wort glauben. Der Feind will von Anfang an die Prophetien der Bibel in Frage stellen. Israel muss entscheiden: „Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern, denn die ganze Erde ist mein“ (19, 5). Und bestimmt hat jeder Christ gehört: „Man muss Gott mehr gehorchen denn den Menschen“ (Apg. 5, 29). Leider hat die korrupte UNO, die in Resolutionen gegen Israel schwelgt, für ihr „politisch korrektes“ Rechtsempfinden keinen Raum für biblische Richtlinien.

6.) Was ist ihnen genug? In der PA werden die Schüler belehrt, dass ganz Palästina ihnen gehört, israelische Städte werden in den Schulbüchern und Landkarten als arabische Städte genannt. Sogar die Fahne der PA stellt eine Landkarte dar, die das ganze Gebiet zeigt, das einst fälschlich Palästina hieß – Israel existiert nicht mehr. In arabischer Sprache sagen die Führer immer wieder, dass selbst bei Annahme gewisser Gebiete die völlige Befreiung ganz Palästinas und Vertreibung der Juden ihr Ziel ist. Judenfrei heisst das Endziel.

Um des Friedens willen war nahezu jeder Ministerpräsident Israels seit 1967 bereit, den palästinensischen Arabern fast alles Land zu geben, das Israel im Sechstagekrieg befreit hat. In der Tat gab es mit der Rückgabe Sinais an Ägypten über 90 % zurück. Die Araber waren nie zufrieden, wollten jeden Zentimeter, was immer Israel bebaut hatte.

Ich frage mich auch, ob zum Beispiel Schweden damit einverstanden wäre, wenn die in Malmö zunehmende muslimische Einwohnerschaft diese Stadt als „Kalifat Malmöstan“ erklären würde; oder Deutschland, wenn die überwältigend muslimischen Bewohner von Berlin-Kreuzberg diesen Teil Halbmondberg umbenennen und als islamisiert abfordern würden. Auf solche Weise machen diese Einwanderer nämlich einen Staat im Staate. Und was würde die UNO oder EU dazu sagen?

Eine weitere durchschaubare Zumutung: Sollten die palästinensischen Araber wirklich einen zweiten künstlichen Palästinastaat auf israelischem Boden bekommen, dann wollen sie nicht die imaginären etwa 4,5 Millionen „Flüchtlinge“ (durch Ausnahme der UNO bei Arabern bereits 4 Generationen) in ihrem Staat aufnehmen, sondern sie fordern, dass diese in dem Überbleibsel von Israel eingegliedert werden. Dann ist es nämlich bei der hohen Geburtenzahl der Araber mit einer ausgeglichenen Demographie und Demokratie Israels zu Ende. Ein alter Plan der Beseitigung des Judenstaates.

7.) Was sagt Gott dazu? Wer soll in das Land nach Hause kommen? Von vielen Bibelstellen nenne ich einige. „Und nun spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein … Denn Ich bin der Herr, dein Gott, der Heilige in Israel, dein Heiland … darum gebe ich Menschen an deine Statt und Völker für deine Seele. So fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. Vom Osten bring’ ich deinen Samen, und vom Westen sammle ich dich. Ich will sagen zum Norden: Gib’ her! und zum Süden: Wehre nicht! Bringe meine Söhne aus der Ferne und meine Töchter vom Ende der Erde“ (Jes. 43, 1-6). „So sagt der Herr: Ich will euch sammeln aus den Völkern und will euch sammeln aus den Ländern, dahin ihr zerstreut seid, und will euch das Land Israel geben“ (Hes. 11, 17).

Wohin sollen sie kommen? „Israel und Juda … spricht der Herr, und will sie wiederbringen in das Land, das ich ihren Vätern gegeben habe, dass sie es besitzen sollen“ (Jer. 30, 3). „Und ihr werdet erfahren, dass ich der Herr bin, wenn ich euch ins Land Israel gebracht habe, in das Land, darüber ich meine Hand aufhob, dass ich’s euern Vätern gäbe“ (Hes. 20, 42).

Wo sind die Grenzen? „Und deine Nachkommen haben viel Gutes zu erwarten, spricht der Herr; denn deine Kinder sollen wieder in ihre Grenzen kommen“ (Jer. 31, 17).

Dass Israel heute mit 6 Millionen Juden die größte jüdische Bevölkerung der Welt darstellt,  dürfte wirklich jedem Leser der Bibel ein lebendiges Zeugnis der Wahrheit der Prophetien sein. Der Rest der Juden wird auch bald nach Hause kommen und braucht jeden Teil des vorhandenen Wohnraums.

Darf Israel das ihm als Erbgut für ewig zur Verwaltung zugeteilte Land abgeben? Gewiss nicht! „Dazu sollt ihr das Land nicht verkaufen, dass es verfalle; denn das Land ist mein, und Fremdlinge und Beisassen seid ihr bei mir“ (3. Mo. 25, 23).

Wie steht Gott zu denen, die Israel Land fortgenommen haben, fortnehmen oder die Fortgabe verursachen? Er wird alle Heiden im Tal Josaphat versammeln und mit ihnen rechten „wegen meines Volks und meines Erbteils Israel, weil sie es unter die Heiden zerstreut und das Land aufgeteilt haben“ (Joel 3, 2). Das war und ist sein Urteil: „Ja, so spricht der Herr, Herr: Ich habe in meinem feurigen Eifer geredet wider die übrigen Heiden und wider das ganze Edom [heute Jordanien], welche mein Land eingenommen haben mit Freuden und von ganzem Herzen und mit Hohnlachen, es zu verheeren und zu plündern … in meinem Eifer und Grimm geredet, weil ihr [die Berge] solche Schmach von den Heiden tragen müsset“ (Hes. 36, 5-6).

„Aber ihr Berge Israels sollt wieder grünen und eure Frucht bringen meinem Volk Israel; und es soll in kurzem geschehen. Denn siehe, ich will mich wieder zu euch wenden und euch ansehen, dass ihr gebaut und besät werdet. Und will bei euch der Leute viel machen, das ganze Israel allzumal; und die Städte sollen wieder bewohnt und die Wüsten erbaut werden. Ja, ich will bei euch der Leute und des Viehes viel machen, dass sie sich mehren und wachsen sollen. Und ich will euch wieder bewohnt machen wie vorher, und will euch mehr Gutes tun denn zuvor je; und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr sei. Ich will euch Leute herzubringen, mein Volk Israel, die werden dich besitzen, und ihr sollt ihr Erbteil sein … Und ich will dich nicht mehr lassen hören die Schmähung der Heiden, und sollst den Spott der Heiden nicht mehr tragen und sollst dein Volk nicht mehr ohne Erben machen, spricht der Herr“ (36, 8-15).

Die Erfüllung geschieht in unseren Tagen, und was wollen wir hierzu sagen? AMEN!