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Eindrückliche Szenen in Israel


Was haben die nachstehenden Begebenheiten gemeinsam?

Vor einigen Tagen fand sich eine merkwürdige Nachricht auf unserem Anrufbeantworter in Jerusalem: ein Angestellter rief an, um mitzuteilen, dass mein Vater in der Apotheke 2 Schekel an Wechselgeld auf dem Tresen hatte liegen lassen. Wenn mein Vater die Geldmünze haben wollte, möge er bitte vorbeikommen und sie abholen. Andernfalls käme sie in die Sammelbüchse für wohltätige Zwecke.

Die 2 Schekel waren einen halben Euro wert. Die Ehrlichkeit des Apothekers beeindruckte mich. Während in der typisch westlichen Denkweise das Geldverdienen und Ausgeben sowie die Vermögensanhäufung eine so große Rolle spielen, war es wohltuend, jemanden zu treffen, der die biblischen Werte der Ehrlichkeit hochhielt.

Es erinnerte mich an einen Vorfall, der 20 Jahre zurücklag. Meine Familie und ich waren gerade seit einer Woche nach Jerusalem gezogen, als ich einen Anruf von der Polizei erhielt. Der Beamte fragte mich, ob ich etwas verloren hätte. Es war mir peinlich, dass ich nicht einmal bemerkt hatte, dass ich meine Geldbörse verlegt hatte. Ich erhielt sie noch am selben Tag zurück. Obwohl ich Bargeld darin hatte, um das Notwendigste für die ersten Tage in unserem neuen Zuhause zu kaufen, war nichts daraus entnommen worden.

Nach 18 Jahren erwarb ich einen Neuwagen. Bei der Unterzeichnung des Kaufvertrags machte mir der Verkäufer ein Geschenk: ein schön gebundenes Psalmbuch. Gegenüber allen seinen Kunden drückte er damit seine Wertschätzung aus. Nur in Israel findet man einen so offenen Umgang mit dem Glauben an die Bibel.

Im August war ich früh am Morgen im Ben-Gurion-Flughafen zwischen Jerusalem und Tel Aviv und wartete auf meinen Übersee-Flug. Ich hatte genügend Zeit und wollte beten. So begab ich mich zu der kleinen Synagoge, die in der Abflughalle zwischen den Duty-Free-Shops eingezwängt war.

Dreißig Männer und eine Handvoll Frauen füllten den kleinen Raum. Sie alle waren auf Reisen und einander unbekannt. Als es um 5.10 Uhr dämmerte, beteten sie im Chor, zitierten Lobpreis-Psalmen und lasen aus der Thora-Rolle. Es war ein freudiger und erhebender Beginn meiner Reise.

Zum Schuljahresbeginn sprach Premierminister Benjamin Netanyahu zu 200 Studenten und ermahnte sie, Mathematik und Wissenschaft zu studieren und Sprachen zu lernen sowie die Bibel zu studieren. Sein Sohn Avner hatte im Jahr 2010 im Alter von 15 Jahren den Jugendwettbewerb des Nationalen Bibelquiz gewonnen. In der Wohnung des Premierministers treffen sich Menschen regelmäßig zum Bibelstudium.

Welches andere Staatsoberhaupt hat jemals so etwas getan? Meistens wird gezeigt, dass einige hin und wieder sonntags zur Kirche gehen.

All diesen Begebenheiten ist gemeinsam, dass sie etwas darstellen, was ganz unspektakulär in Israel zur Normalität gehört und keineswegs eine Ausnahme ist. Israel ist ein gesegnetes Volk. Israel wurde erwählt, ein Licht für die Nationen zu sein und diese zum Glauben an den wahren Gott zu bringen, bei dem die Erlösung ist (Jes. 42, 6; 49, 6).

Dieses Licht ist oft schwer wahrzunehmen. Wie Geier auf der Suche nach Beute stürzen die Medien sich auf Fehler, die in Israel begangen werden. Kriminalität, Korruption, Heuchelei von Politikern, Geistlichen oder gewöhnlichen Bürgern – all das wird als Hauptthema auf der ersten Seite berichtet, damit alle Welt es sieht.

Für die Gläubigen jedoch ist Israel ein Land der Wunder. Es ist tatsächlich so: „Dieses Land war verheert, und jetzt ist es wie der Garten Eden, und diese Städte waren zerstört, öde und niedergerissen und stehen nun fest gebaut und sind bewohnt“ (Hes. 36, 35).

Jesajas Prophetie hat sich erfüllt: „Der HERR tröstet Zion, er tröstet alle ihre Trümmer und macht ihre Wüste wie Eden und ihr dürres Land wie den Garten des HERRN, dass man Wonne und Freude darin findet, Dank und Lobgesang“ (51, 3).

In dieser Nation trifft man überall auf den Glauben, der in der Bibel und in den Lehren der Vorfahren gründet. So wundert es einen auch nicht, dass die am innigsten beachteten nationalen Feiertage im Zusammenhang mit der Bibel und mit Ereignissen stehen, die Jahrtausende zurück liegen.

Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des Tempels, nachdem er durch ein Schweineopfer entheiligt worden war, das der eingedrungene Seleukiden-Herrscher Antiochus IV Epiphanes vor 2181 Jahren dargebracht hatte. Nur noch für einen einzigen Tag sollte das reine Öl für den Tempelleuchter (Menorah) reichen; aber durch ein Wunder brannte das Öl 8 Tage lang. In diesem Jahr werden Juden in Israel und in der ganzen weiten Welt Chanukka vom Abend des 24. Dezembers bis zum 1. Januar feiern.

Es fällt zusammen mit dem überlieferten westlichen Datum für Weihnachten, an dem die Geburt Jesu als dem Licht der Welt, das Erlösung und ewigen Frieden bringt, gefeiert wird. Bekanntlich war Jesus an Chanukka, dem Fest der Tempelweihe, im Tempel (Joh. 10, 22-23).

Für die heiligen Festtage wünsche ich allen unseren Lesern im Namen der ganzen Familie Goldberg eine Zeit der Freude und der Besinnung, des Segens und der Erneuerung. Möge uns in diesen gefahrvollen Zeiten Weisheit und Bewahrung zuteil werden, und mögen wir diejenigen nicht vergessen, die in Not sind oder die Verfolgung um ihres Glaubens willen leiden.