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Gesucht: ein Friedenspartner, der Friedensworte spricht


Während in der ganzen Welt der Druck auf Israel zunimmt, es solle noch mehr Opfer für Frieden bringen, wartet Israel, dass ein Friedenspartner auftauchen möge. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) zeigt kein Interesse.

Bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen im September und in Anwesenheit von fast zweihundert Nationen war Premierminister Benjamin Netanyahu so optimistisch, dass er den PA-Präsidenten Mahmoud Abbas einlud, nach Jerusalem zu kommen und eine Rede in der Knesset zu halten.

Abbas dagegen verlangte in seiner Rede zur UN-Generalversammlung von Großbritannien eine Entschuldigung für die Balfour-Erklärung von 1917, in der die Gründung eines jüdischen Staates unterstützt wurde. Er verlangte ferner, dass Israel alle palästinensischen Häftlinge freilasse. Konkret heißt das: Terroristen, die Israelis mit Messern oder Schusswaffen getötet oder verletzt haben, sollten aus israelischer Haft entlassen werden. Frieden bot er nicht an.

Tatsächlich wurden Hunderte palästinensischer Häftlinge im Austausch für die Leichname von Israelis, die von der Terrorgruppe Hamas oder Hisballah zurückgehalten wurden, freigelassen. Tayseer Abu Sneineh war einer von 4 Terroristen, die 1980 6 Juden ermordet hatten. Er war festgenommen und zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden; bei dem Gefangenenaustausch war er frei gekommen. Er kandidiert derzeit für den Stadtrat von Hebron, das von der PA kontrolliert wird.

Das Massaker in München – eine „heroische Operation“

Am 5. September war der 44. Jahrestag des Massakers am israelischen Olympia-Team in München durch die Terrorgruppe „Schwarzer September“. Aus diesem Anlass pries Fatah, die politische Partei von Abbas, auf ihrer Homepage die „heroische Münchener Operation“, die „den Mut und die Kraft der palästinensischen Widerstandskämpfer bewies.“

munich-1972-02-ss_fullAm 2. August postete Fatah eine Liste der Ziele, die seit der Gründung durch Yassir Arafat im Jahre 1959 erreicht wurden. „Es fällt auf, dass keine friedensstiftenden oder friedensfördernden Ziele erwähnt werden, sondern nur Gewalt- und Terrorakte. Fatah brüstete sich sogar, 11.000 [sic!] Israelis getötet zu haben.“ (Palestinian Media Watch, 03.08.2016)

Die Einstellung der PA gegnüber Israel wurde von dem palästinensischen Verfasser Yousef Ja Al-Haq in Syria News TV am 16. August betont, indem er vorschlug: „Wenn eine oder 2 Millionen von uns sterben und wir damit Palästina [d.h. Israel, Red.] befreien können … so finde ich das gut.“ (www.memritv.org/clip/en/5680.htm)

Feindselige Gefühle werden auch gegenüber anderen ausgedrückt.

Frauen als Hexen

In der palästinensischen Welt ist die Indoktrination ein Teil der Kindererziehung. PA-Premierminister Rami Ramdallah stellte im September ein Schulbuch für die Klassen 1 bis 4 vor, in dem die Geschichte, Geographie u.a. verzerrt wiedergegeben sind. Frauen werden darin „Hexen und Dämonen“ genannt. Tel Aviv wird als arabische Stadt bezeichnet, die von Juden besetzt sei, und Bethlehem ist angeblich eine Stadt an der Küste des Gaza-Streifens [sic!]. („Palestinians: ‚Women are Witches‘“, Khaled Abu Toameh, Gatestone Institute, 08.09.2016).

Symptomatisch für die palästinensisch-arabische Bevölkerung ist die Verunglimpfung von Minderheiten und von Frauen. Für die „Westbank“-Wahlen am 8. Oktober enthalten die Kandidatenlisten nur Namen und Fotos männlicher Bewerber. Namen und Fotos von Frauen werden zurück gehalten. Man bezieht sich auf sie als „Ehefrau“ ihres Mannes oder „Schwester“ ihres Bruders. (Bei den Kommunalwahlen von 2012 wurden statt der Fotos von Frauen Bilder von Rosen oder Tauben gezeigt.)

Der palästinensische Journalist Khaled Abu Toameh kommentierte ärgerlich: „Wenn palästinensische Frauen Angriffe gegen Israelis ausführen, verherrlicht die palästinensische Gesellschaft sie als Heldinnen. Die Namen und Fotos dieser Frauen sind dann auf Plakatwänden zu finden. Wenn die Frauen aber lieber für das Leben als für den Tod tätig werden, eignet sich ihre Identität nicht für die Veröffentlichung.“ („The Invisible (Female) Palestinians“, Khaled Abu Toameh, Gatestone Institute, 05.09.2016).

Christen als „Fröhliche Weihnachtsgruppe“

Jibril Rajoub stand früher einem palästinensischen Sicherheitsdienst vor und verbrachte 17 Jahre für Terrorverbrechen in israelischer Haft. Bei einem Interview mit dem ägyptischen Fernsehen machte er sich im September über palästinensische Christen lustig und nannte sie „Fröhliche Weihnachtsgruppe“, die die Hamas wählt.

Von den palästinensischen Arabern weltweit sind 20 % Christen. Aber nachdem sie in dem Autonomie-Gebiet, in Ost-Jerusalem und im Gaza-Streifen Jahrzehnte lang durch Muslime verfolgt wurden, stellen sie nur noch 1 % der Bevölkerung dar, laut Dr. Hanna Issa, dem Generalsekretär der islamisch-christlichen Kommission für die Förderung Jerusalems und der Heiligen Stätten.

Der Wert des Lebens

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Im Juli fand ein Video Verbreitung, das einen palästinensisch-arabischen Vater zeigt, wie er seinen 4-jährigen Sohn anstachelt, während eines Massenprotests Steine auf israelische Soldaten zu werfen. Der Vater schreit zu den Soldaten: „Tötet ihn! Schießt auf ihn!“. Der verängstigte Junge nähert sich den Soldaten, und ein Soldat streckt seinen Arm aus. Der Junge tut desgleichen, und so berühren ihre Hände sich spielerisch. Im Hintergrund verhöhnen arabische Demonstranten die Soldaten, aber die Situation ist entschärft.

Premierminister Netanyahu sagte dazu: „Jemanden aufzufordern, ein Kind zu töten – und noch dazu das eigene Kind – ist der unmenschlichste Akt, den man sich vorstellen kann … Das Palästinensische Erziehungsministerium in Ramallah organisierte kürzlich eine Veranstaltung für Studenten, um Terroristen zu ehren, die 3 Zivilisten ermordet hatten. Vor 2 Wochen pries das Amtsblatt der PA Teenage-Terroristen mit folgenden Worten: ‚Der Tod als Märtyrer ist der Weg zur Exzellenz und zur Größe‘“ (www.youtube.com/watch?v=j-kOwFA8xZ4). In Kindergarten-Camps in Gaza wird für Suizid gedrillt und die Kinder lernen, den Tod höher zu bewerten als das Leben.

Israel arbeitet mit der PA auf vielen Gebieten zusammen, z.B. Landwirtschaft, Gebrauchsgüter, Technologie, Sicherheit, und hat sogar die offizielle Anerkennung angeboten. Aber Israel wartet auf einen Partner, der auf das Anstacheln zur Gewalt verzichtet, der Abmachungen einhält und der bereit ist, friedlich mit Israel zusammen zu leben.